Editorial Februar 2024

Liebe Leser,
rund 4.000 Menschen haben am 26. Januar in Brühl für Demokratie und gegen die AfD demonstriert. Das ist gut. Die vielen Demonstrationen gegen diese Partei in ganz Deutschland senden ein klares Zeichen nach innen und ins Ausland. Doch reicht das?

Echte Demokratie funktioniert nur mit Meinungsvielfalt und einem breiten Grundvertrauen in das politische System. Ohne Meinungsvielfalt ist die Demokratie nicht echt und ohne Grundvertrauen in Gefahr. Diese Gefahr erleben wir heute. Und dieser Gefahr sollten wir uns stellen.

Wir müssen wieder in der Lage sein, konstruktiv miteinander zu sprechen und auch den Dialog zu suchen. Das wollen wir tun. Denn zu viele Menschen haben Angst vor der Zukunft, aber wegen ganz verschiedener Sorgen und Probleme. Diese Ängste sind real. Wir erleben viele Krisen, die sich nicht einfach lösen lassen. In solchen Zeiten tut Demokratie plötzlich weh. Denn sie verlangt gegenseitiges Verständnis und Lösungen, bei denen alle nachgeben.

Auf die Politik allein können wir uns nicht verlassen. Zu fest gefahren sind die Rituale gegenseitiger Beschuldigungen und zu groß ist die Angst vor der eigenen Stammwählerschaft. Die AfD gießt nur kräftig Öl ins Feuer. Ihr liegt es im Blut, Angst und Wut zu fördern. Das ist einfach. Aber Lösungen bietet sie nicht.
Wer die Demokratie retten möchte, muss den schwierigen Weg gehen. Es braucht die Zivilgesellschaft, die Experimente startet und Lösungen findet, die Meinungsvielfalt und Grundvertrauen gleichermaßen fördern.

So ein Experiment möchte ich mit Unterstützung des Bilderbogens auch hier in Brühl starten. Wir suchen daher einige Menschen aus Brühl mit unterschiedlichen, klaren Standpunkten zum Einstiegsthema Migration, die sich Sorgen um die Zukunft machen und bereit sind, sich zu treffen, einander zuzuhören und gemeinsam eine Lösung zu finden.
An vier Abenden voraussichtlich ab Ende Februar versuchen wir, die Sorgen der anderen zu verstehen, uns auf Fakten zu einigen, die alle anerkennen können, gemeinsam einen Lösungsansatz zu finden und diesen am Ende öffentlich machen. Wer sich das zutraut und bereit ist, die Zeit zu investieren, ist herzlich eingeladen, mitzumachen und sich per mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. zu wenden.
    
Sascha Lehner

und das Team vom Brühler Bilderbogen
Telefon 0 22 32 / 15 22 22
Fax 0 22 32 / 15 22 21
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ZOOM zeigt Reisefilme

In der Mittwochs-Reihe im Februar zeigt das ZOOM Kino ganz neue „Reisefilme“. Die Filme sollen Lust machen auf eigene Touren. Los geht‘s am 7. Februar um 18 Uhr mit dem „Film Fascinating India“. Für viele Menschen ist Indien ein Sehnsuchtsland der Spiritualität. Eine Jahrtausende alte Zivilisation, mythisch und geheimnisvoll, unendlich reich an Dichtung, Architektur und Kunst, geprägt von einer Vielzahl an Religionen und über Jahrhunderte entstandene Traditionen.

Umfrage: Wie gefällt Ihnen das im Dezember fertig gestellte neue Rathaus der Stadt Brühl?

Zwei Jahre später und auch deutlich teurer als geplant ist das neue Brühler Rathausgebäude auf dem Steinweg fertig geworden. Seit zwei Monaten ist es voll funktionsfähig und wieder für die Bürger geöffnet. Highlight des Gebäudes ist sicher die neue Stadtbibliothek, die sich über vier Etagen erstreckt und kaum noch einen Wunsch offen lässt. So urteilen jedenfalls die Besucher, die wir in der Brühler Innenstadt nach ihrer Meinung zum Neubau gefragt haben.



    
Barbara Runkel:

Ich war gerade zum ersten Mal in dem Gebäude. Die Bibliothek ist einmalig toll gelungen. Sehr anregend. Sie macht Lust, dort zu verweilen und zu lesen. Das Gebäude fügt sich meiner Meinung nach gut ein, die Faschen sind mit den Rahmen schön gestuft. Das ganze Haus ist sehr kompakt. Es macht Spaß.

Oratorienchor-Konzert: Dem Leid Töne verliehen

Der Oratorienchor Brühl lädt für Samstag, 2. März 2024, 18 Uhr, zu Antonín Dvoráks Stabat Mater in der Fassung für Soli, Chor und Klavier in St. Matthäus, Brühl-Vochem, ein. Dirigiert werden die MusikerInnen von Andreas Bollendorf, der im September 2023 die künstlerische Leitung des Chores übernommen hat.

Katharina Keller erhält Max Ernst-Stipendium 2024

Das 54. Max Ernst-Stipendium der Stadt Brühl wurde der 33-jährigen Installations- und Videokünstlerin Katharina Keller zugesprochen. Die in Omsk geborene Künstlerin studierte zunächst in Kassel freie Kunst bevor sie 2016 an die Kunstakademie Düsseldorf wechselte, an der sie das Meisterschülerstudium bei Prof. Marcel Odenbach absolvierte und aktuell in der Klasse von Professorin Dominique Gonzales-Foerster ist. In ihrer Sitzung begutachtete die zehnköpfige Fachjury, die unter dem Vorsitz des Kunsthistorikers Dr. Dirk Teuber tagte, 65 der ursprünglich 192 eingereichten Bewerbungen. In ihrer Begründung hebt die Jury die außergewöhnliche Qualität der Videoarbeiten und Installationen Katharina Kellers hervor:

„Katharina Keller überzeugte die Jury durch ihren reflektierten Umgang mit den Wirklichkeitsfragmenten ihrer Herkunft und deren Umformung in Skulpturen und Video, die sie in installativen Anordnungen miteinander in Verbindung setzt.“

Neben dem Preisgeld von 10.000 Euro, das auch in diesem Jahr die Stadt Brühl und die Max Ernst-Gesellschaft e.V. zu gleichen Teilen zur Verfügung stellen, besteht die Möglichkeit, dass die Stadt Brühl für ihre „Sammlung Junge Kunst“ ein Werk der Stipendiatin erwirbt.

Zudem erhält Katharina Keller die Möglichkeit, ihre Werke im neukonzipierten Leonora-Carrington-Saal des Max Ernst Museums Brühl des LVR auszustellen. Die Preisverleihung und Ausstellungseröffnung finden traditionell am 2. April, dem Geburtstag Max Ernsts, statt.