Max Ernst Museum: Ausstellung „Image. Max Ernst im Foto“

Der international bekannte, in Brühl geborene Künstler Max Ernst (1891-1976) gehört neben Pablo Picasso und Andy Warhol zu den meist fotografierten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Private Schnappschüsse, klassische Porträtaufnahmen und inszenierte Arrangements mit befreundeten Künstlerinnen und Künstlern erzählen von seiner bewegten Biografie und seiner facettenreichen Persönlichkeit.

Die rund 150 ausgewählten Aufnahmen eröffnen einen fotografischen Blick auf sein Leben und Werk, das durch die Erfahrung zweier Weltkriege und historischer Umbrüche, durch Ortswechsel und die Beteiligung in der Gruppe der DadaistInnen, und SurrealistInnen zunächst im Rheinland, dann in Paris, später im Exil in den USA sowie schließlich wieder in Europa gekennzeichnet ist.

Die Präsentation widmet sich der Frage nach dem Bild des Künstlers in seiner eigenen Darstellung, vor allem aber aus der Sicht anderer im direkten Blick durch das Kameraobjektiv. Die Aufnahmen führen seine Schaffensprozesse vor Augen, spiegeln seine Beziehungen zu Künstlerinnen wie Leonora Carrington und Dorothea Tanning und rücken die Person Max Ernst in den Vordergrund. Dabei vermitteln sie auch viel vom Charakter sowie dem Selbstdarstellungs- und Selbststilisierungswillen des Künstlers.

Umfangreicher Bestandskatalog
Die Ausstellung zeigt die umfangreichen fotografischen Sammlungsbestände des Museums, darunter erstmals eine Schenkung der Künstlerin Dorothea Tanning, der vierten Ehefrau von Max Ernst, mit Fotografien von u. a. Berenice Abbott, Henri Cartier-Bresson, Yousuf Karsh, Robert Lebeck, Lee Miller, Arnold Newman, Irving Penn und Man Ray. Anlässlich der Schau „Image. Max Ernst im Foto“ bis zum 23. April 2023 erscheint ein umfangreicher Bestandskatalog zur fotografischen Sammlung des Museums.

Die Kuratorin und Sammlungsleiterin Friederike Voßkamp erläutert dazu: „Anhand der fotografischen Sammlung des Max Ernst Museums lässt sich das breite Spektrum der Sichtweisen auf Max Ernst im Medium der Fotografie nachvollziehen. Die Ausstellung gibt Einblicke in sein Leben und Schaffen, sein Auftreten in der Öffentlichkeit wie im Privaten und erlaubt es, dem „Bild“ des Künstlers, seinem Image im eigentlichen und übertragenen Sinne nachzuspüren.“

Die Ausstellung „Image. Max Ernst im Foto“ schöpft aus den Beständen der fotografischen Sammlung des Museums, die mittlerweile auf mehr als 900 Fotografien angewachsen ist. Den Grundstock der Bestände aus Kunstfotografien im klassischen Sinne und Aufnahmen mit überwiegend dokumentarischem Charakter legte seit den 1980er Jahren die Sammlung der Stadt Brühl, die mittlerweile in den Besitz der Stiftung Max Ernst im Max Ernst Museum übergegangen ist. „Wir freuen uns sehr, dass mit der Ausstellung und dem Bestandskatalog neue Perspektiven auf Leben und Werk Max Ernsts ermöglicht werden“, ergänzt Madeleine Frey, die neue Museumsdirektorin.