Eine kleine Dachmusik

Die beliebte Veranstaltungsreihe „Eine kleine Dachmusik“ in der Kunst- und Musikschule der Stadt Brühl wird in neuer Form fortgesetzt. Die Konzerte finden immer sonntags um 16 Uhr im Konzertsaal statt. Am 23. Februar spielt das Duo Konzertante mit Karel Jockusch und Michael Hänschke, am 16. März das Jazz-Duo Susanne Riemer und Pablo Paredes, am 6. April gibt es ein Harfenkonzert mit Christina Buchsbaum. Am 4. Mai verwandelt sich der Konzertsaal in den Jazzclub unterm Dach, es spielen Thomas Müller, Nils Imhorst und Matthias Petzold und am 1. Juni gibt es ein „Best of“ der fortgeschrittenen Schülerinnen und Schüler der KuMs. Der Eintritt ist frei.

„Wandelbar “von Niklas Stieb

Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Kunst unter der Kuppel“ findet vom 6. bis zum 26. Februar wieder eine Gemeinschaftsausstellung zwischen einem Künstler und den Schülern der Gesamtschule Brühl, Otto-Wels-Straße 1, statt. In diesem Halbjahr konnte der in Bonn lebende Niklas Stieb dafür gewonnen werden, den Schülern des Leistungskurses Kunst der Jahrgangsstufe 12 bei der gestalterischen Auseinandersetzung mit seinem Werk zu begleiten.

„Es möge dir nicht lästig erscheinen, manchmal stehen zu bleiben und auf die Mauerflecken hinzusehen (...) du wirst, wenn du sie recht betrachtest, sehr wundersame Erfindungen zu ihnen entdecken“, riet Leonardo da Vinci bereits um 1500 seinen Schülern in seinem Traktat von der Malerei. Niklas Stieb sieht nicht nur hin, er macht sich abgefallene Wandfragmente von Graffitiwänden zu eigen und geht mit einem Schleifgerät Schicht für Schicht auf Entdeckungsreise durch die Graffitikunst vieler Jahre. Auf diese Weise verwandelt er zufälligen Kunstabfall wieder zu Kunst und es entstehen amorphe Arbeiten, deren vielfarbige reliefartige Oberflächenstrukturen zugleich Mikro- und Makrokosmos assoziieren lassen und die den Eindruck vermitteln fortwährender Metamorphose unterworfen zu sein. 
Seine ersten Ausstellungen hatte Niklas Stieb bereits während seines Studiums an
der Alanus Hochschule in Alfter, das er im September letzen Jahres mit seiner Serie „Graffititrees“ auf der Absolventenausstellung beendete. Für die Ausstellung an der Gesamtschule Brühl entstanden ausgehend von Wandfragmenten aus der unmittelbaren Umgebung ganz neue Arbeiten, die nun erstmals zu sehen sein
werden.

Die Kunstwerkstatt

Wohlfühlfaktor steht im Vordergrund
Die Kunstwerkstatt von Gabriele Koch befindet sich nun im ältesten Wohnhaus Brühls. Im Moonshaus, Markt 28, hat die Kunsttherapeutin kürzlich ihre Praxis für Kunsttherapie und Psychosoziale Beratung eröffnet. In vier großzügig geschnittenen Räumen bietet Gabriele Koch Kunsttherapie im Malen, Formenzeichnen und plastischem Gestalten mit Ton in Einzel- und Gruppentherapien (ab vier Personen) an.

Die Räume sind sonnendurchflutet und vermitteln auf Anhieb ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit. „Bei der Therapie soll der Wohlfühlcharakter und nicht der Werkstattcharakter im Vordergrund stehen“, sagt Gabriele Koch. In diesen geschützten Räumen herrscht eine angenehme Atmosphäre. „Eine Therapie braucht ein Maß an sich aufgefangen und sich begleitet fühlen“, betont die Kunsttherapeutin. Ihre Patienten müssen mit ganz unterschiedlichen Lebenssituationen umgehen. Viele sind erkrankt (Krebs), viele leiden unter psychosomatischen Störungen, Depressionen oder dem Burn-Outsyndrom.
Durch den Umgang mit den künstlerischen Mitteln bietet die Kunsttherapie den Patienten die Möglichkeit, sich in ihrer individuellen Art sehr intensiv zu erleben. „Ob sie malen oder gestalterisch tätig sind, immer werden sie Formen, Farbe und Ausdruck mit sich selbst in Verbindung bringen, abschätzen, variieren und verändern“, weiß Gabriele Koch. „Dieser Prozess bietet den Patienten auf einer nicht verbalen Ebene vielfältige Möglichkeiten, sich selbst und das eigene Handeln wahrzunehmen und das noch Fremderscheinende auszuprobieren.“
Diese kleinschrittigen Veränderungen lassen sich auch individuell auf die Lebenssituation übertragen. „In einer übertragenden Weise wird in der Kunsttherapie auch Bewegung gefördert. Ähnlich der körperlichen Bewegung kann diese seelische Bewegung zu Veränderungen führen“, erklärt Gabriele Koch. So kann beispielsweise eine Erkrankung als neue Chance gesehen werden, als Versuch etwas in Bewegung zu bringen. Gesunden Menschen fehlt dazu oft der Antrieb. „Ich habe eine hohe Achtung vor Menschen, die diesen Schritt gegangen sind und  etwas in ihrem Leben verändert haben“, sagt die Therapeutin.
In der Kunstwerkstatt hilft Gabriele Koch den Patienten so, mehr über sich selbst zu erfahren. Im Umgang und Spiel mit Farben werden Empfindungen geweckt, beim Malen mit dem Pinsel genauso wie beim direkten Kontakt mit der Farbe beim Malen mit den Fingern. Ebenso verhält es sich beim Plastizieren mit Ton.
Gabriele Koch bereitet ihr Beruf sehr viel Freude. Sie weiß genau, was in ihren Patienten vorgeht, hat sie doch einst einen ähnlichen Prozess durchlaufen und selbst über eine Kunsttherapie zu ihrem Beruf gefunden. Sie wurde an der Alanus-Hochschule in Alfter ausgebildet und praktiziert seit 2009. Eine Einzeltherapie ist in der Regel auf zwölf Stunden angesetzt, kann aber auch verlängert werden. Sie wird vom behandelnden Arzt verschrieben. Im März 2014 beginnen neue Kurse; nähere Informationen zu diesen finden sich unter www.kunsttherapie-bruehl.de. Außerdem ist die Galerie Brühler Kunst sonntags von 13 bis18 Uhr in den Räumen der Praxis für Kunsttherapie, Markt 28, zur Betrachtung der eigenen Werke von Gabriele Koch geöffnet.

„Blick hinter die Kulissen“

Die national und international bekannten Brühler Kunstpreise sind seit mehr als 40 Jahren ein Anziehungspunkt für Kunstschaffende und Kunstinteressierte weit über die Landesgrenzen Nordrhein-Westfalens hinaus. Seit 44 Jahren wird das Max Ernst-Stipendium an Künstlerinnen und Künstler vergeben, die nicht älter als 35 Jahre sind und sich noch im Studium an einer europäischen Kunsthochschule befinden.

Der gleichzeitig ausgeschriebene und seit 1990 vergebene Joseph und Anna Fassbender-Preis richtet sich an Grafiker/Innen sowie Handzeichner/Innen die sich altersunabhängig bis zum 31.12.2013 bewerben konnten. In diesem Jahr ist das zu vergebene Max Ernst-Stipendium erstmalig mit 10.000 Euro dotiert. Dieses attraktive Preisgeld wird zu gleichen Anteilen von der Stadt Brühl und von der Max Ernst Gesellschaft e.V. bereitgestellt.
Neben der attraktiven Dotierung, erhält der – von einer Fachjury unter dem Vorsitz von Frau Dr. Arta Valstar-Verhoff – ausgewählte Preisträger zusätzlich noch eine Einzelausstellung im Max Ernst Museum Brühl des LVR.
Das Preisgeld des Joseph und Anna Fassbender-Preises ist mit insgesamt 1.500 Euro ausgelobt. Auch hier erhält der Preisträger eine Einzelausstellung. Diese erfolgt dann in der Rathausgalerie mitten im Brühler Stadtzentrum.
Der Erste Beigeordnete und Kulturdezernent der Stadt Brühl Andreas Brandt freut sich gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Max Ernst Gesellschaft Brühl  Dieter H. Gerhards und dem Museumsdirektor des Max Ernst Museums Dr. Achim Sommer, dass sich in diesem Jahr insgesamt 358 Kunstschaffende aus ganz Deutschland und weiteren europäischen Ländern beworben haben.
Diese Rekordbeteiligung von eingereichten Wettbewerbsbeiträgen, im Vergleich zu 149 Bewerbungen in 2013, verspricht nicht nur eine große Anzahl von künstlerischen Positionen (Bildern, Skulpturen, Installationen, Videoclips), sondern gibt gerade beim Max Ernst-Stipendium einen umfassenden Einblick in die junge Nachwuchskunstszene.
Besonders spannend ist in diesem Jahr wiederum der traditionelle „Blick hinter die Kulissen“, der bereits seit vielen Jahren Kunstinteressierte und Galeristen gleichermaßen nach Brühl anzieht.
Aufgrund der anhaltenden Umbaumaßnahmen im Rathaus A und der diesjährigen Rekordbeteiligung, müssen die eingereichten Wettbewerbsbeiträge an verschiedenen Standorten ausgestellt werden. Am Samstag und Sonntag, den 8. und 9. Februar können im Zeitraum von jeweils 11 bis 17 Uhr die Kunstwerke im Rathaus A, Uhlstraße 3, in der Orangerie am Schloss Augustusburg und in der Galerie am Schloss besichtigt werden.

ZOOM Kino zeigt Reisefilme

Nach dem Erfolg der Reisefilme im vergangenen Jahr gibt es in diesem Februar eine Neuauflage im Brühler ZOOM Kino. Mit aktuellen Dokumentationen zu Irland und Sizilien laden die ZOOM Macher zu einer kleinen Reise ins Kino ein.  
Am Mittwoch, 12. Februar, heißt es ab 18 und 20 Uhr „Irland – Die grüne Insel im Atlantik“ (Deutschland 2011, Regie: Frank Schönfelder, Länge: 100 Min.). Eine Woche später, am Mittwoch, 19. Februar, geht‘s um 18 und 20 Uhr nach Italien „Sizilien – Insel zwischen drei Meeren“ (Deutschland 2011, Regie: Katja Wilde, Länge: 90 Min.). Karten unter: 02232/ 792170. Infos: www.zoomkino.de.