Brühler Fragebogen .... mit Anneliese Poets

(tg) Anneliese Poets wurde 1946 in Bad Reichenhall geboren, die Mutter stammt aus Köln, der Vater aus Wien. Die Schule besuchte sie zunächst in Deutschland, dann in Michigan/USA, wo sie ihren Highschool-Abschluss machte. Der wurde damals aber noch nicht mit dem Abitur gleichgesetzt, so dass sie noch ein Schuljahr in Köln anhängen musste. Anschließend studierte sie an der Pädagogischen Hochschule in Köln auf Lehramt. Seit 1969 unterrichtet sie an Brühler Schulen, zunächst an der Hauptschule in der Friedrichstraße. Dann habe ich den Schritt an die Grundschule gewagt, was eigentlich ein neuer Beruf war”, sagt sie.
 
Seit zwanzig Jahren arbeitet Anneliese Poets jetzt an der Katholischen Grundschule in Pingsdorf am Hüllenweg. Mich hat der Gedanke fasziniert, eine kleine Schule zu leiten. Die Schule ist ein Teil des Dorfes und zugleich der Mittelpunkt. Viele Aktivitäten der Dorfgemeinschaft finden hier statt. Alle Kinder wohnen in fußläufiger Nähe zur Schule. Ich kenne von allen 90 Schülern die Familien persönlich. Wir sind eine Großfamilie”, freut sich die Schulleiterin. Das hat den pädagogischen Vorteil, dass man nah an den Kindern ist und Konflikte nicht eskalieren können.”
 
Das Kollegium an der Grundschule umfasst fünf Lehrerinnen. Wir sind ein Team, das gut funktioniert”, sagt Anneliese Poets. Ich bin nicht in erster Linie die Schulleiterin, sondern eine von Fünfen.” An der Schule werden vier Klassen unterrichtet, wobei die 1. und 2. Klasse jahrgangsübergreifend zusammen lernt. Ab der 3. Klasse wird auch bereits Englisch gelehrt. Wie der Name schon sagt, ist die Schule eng mit der katholischen Kirche verbunden. Pfarrer Sebastian hält eine Kontaktstunde in der Woche, was in Brühl eine Seltenheit ist. Eine wöchentliche Schulmesse ist dagegen selbstverständlich.
 
Im Mai feierte die 1906 im gleichen Gebäude eröffnete Schule ihr 100-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass gab es an der Schule Projekttage zum Thema Schule vor 100 Jahren”. Im Veranstaltungssaal des Max Ernst Museums fand dann ein großes Geburtstagsfest statt, bei dem alle Kinder und deren Familien dabei waren. Wir haben ein dreistündiges Programm gezeigt und viele ehemalige Schüler begrüßen können”, erzählt Anneliese Poets. Später fand ein Dorf- und Schulfest statt, auch ein Festzug durch Pingsdorf wurde organisiert.


Ich arbeite in Brühl seit ....
 
1969 an verschiedenen Brühler Schulen. Ich habe auch von 1969 bis 1987 hier gelebt. Seit 1993 wohne ich mit meinem Mann in Bad Münstereifel.

Am besten gefällt mir an Brühl, ....
 
das Schloss mit dem schönen Park und der idyllische Vorort Pingsdorf.

In Brühl vermisse ich, ....
 
m Stadtbild um den Marktplatz herum individuell geführte Fachgeschäfte. Die Entwicklung gefällt mir nicht.

Mein Lieblingsplatz in Brühl ist ....
 
der Schlosspark und natürlich die Grundschule.

Wenn ich in Brühl ausgehe, zieht es mich in ....
 
Glaewe’s Restaurant, in dem ich das gute Essen und die persönliche Ansprache genieße. Klein, aber fein.

Am Brühler Vereinsleben beteilige ich mich aktiv ....
 
in keinem Verein. Mit der Pingsdorfer Dorfgemeinschaft, in der alle elf Vereine vertreten sind, sind wir mit der Schule sehr involviert.

Von der Kommunalpolitik erwarte ich, ....
 
eine bestmögliche Unterstützung der Brühler Grundschulen besonders bei der Ausstattung. Außerdem sehe ich es als Schwierigkeit an, wenn die Schulbezirke wie geplant aufgelöst werden. Bei der Gestaltung der offenen Ganztagesschulen wünsche ich den Politikern eine glückliche Hand.

Meine Einstellung zur Kirche ist ....
 
ich wurde römisch-katholisch erzogen. Mit der Schule haben wir eine sehr starke Anbindung an das kirchliche Leben. Ich arbeite zudem im Pfarrgemeinderat.

An den tollen Tagen findet man mich ....
 
meistens an der Nordsee in der Heimat meines Mannes. Manchmal stehen wir auch am Rosenmontag in Pingsdorf an der Straße und gucken uns den Zug an.

Leuten, die Brühl nicht kennen, beschreibe ich die Stadt als ....
 
sehr familienfreundliche Stadt mit gutem Bildungsangebot, kulturell vielseitig, günstig gelegen zwischen zwei Großstädten. Kinder können sich in Brühl gut orientieren und dank der überschaubaren Größe gut allein zurechtkommen.

Am besten abschalten kann ich bei ....
 
Golfspielen. Wir wohnen neben einem Golfplatz.

Das letzte Mal so richtig geärgert habe ich mich über, ....
 
steigende Benzinpreise.

Mein letzter Kinofilm war ....
 
Chicago”. Den habe ich in einem großen Kino auf einer riesigen Panavision-Leinwand in Miami gesehen.

Mein letztes Buch war ....
 
Die Heimkehr” von Bernhard Schlink, in dem ein Mann seinen Vater sucht, den er in Amerika findet. Ein tolles Buch.

Die Ergebnisse des 1. FC Köln interessieren mich ....
 
null. Ich weiß, dass der Ball rund ist. Meinem Mann leiste ich manchmal Gesellschaft, wenn er sich Fußballspiele im Fernsehen ansieht.

 

Max Ernst – Leben und Zeit” - Serie von Dr. Jürgen Pech

Da ich von robuster Konstitution war, habe ich ohne großen Schaden die Qualen des Unterrichts und die schrecklichen Absurditäten der wilhelminischen Erziehung über mich ergehen lassen, bis zum abschließenden Abitur. Schon auf der Schule waren mir Pflichten verhaßt. Allein der Ton des Wortes Pflicht” hat mir Schrecken und Abscheu eingeflößt. Dagegen haben mich das Wertlose, die flüchtigen Vergnügen, das Schwindelgefühl, die kurz dauernde Wollust, revoltierende oder großsprecherische Dichtung, Berichte von wirklichen oder eingebildeten Reisen und all das, was unsere Moralprofessoren eitlen Wahn” und unsere Theologieprofessoren die drei Quellen des Bösen (Augenlust, Fleischeslust und Eitelkeit des Lebens)” nannten, unwiderstehlich angezogen. So habe ich schon von der Wiege an meine Pflichten” vernachlässigt, um mich den drei Quellen des Bösen hinzugeben. Unter ihnen herrschte die Lust zu sehen vor: Sehen war meine erste und liebste Beschäftigung. Meine Augen hungerten nicht nur nach der erstaunlichen Welt, die sie von außen ansprang, sondern auch nach dieser anderen geheimnisvollen und beunruhigenden Welt, die in meinen Jünglingsträumen beharrlich und regelmäßig auftauchte und verschwand.“
 
Zum 65. Geburtstag von Max Ernst veröffentlicht die französische Kunstzeitschrift L’Œil” im April 1956 der Text Rheinische Erinnerungen”, in dem er mit diesen Ausführungen seine Schulzeit in Brühl umschreibt und sie gleichzeitig mit seiner Profession als Künstler verknüpft. Knapper, ausgewogener und in den Angaben zu den schulischen Einrichtungen präzise formuliert er sechs Jahre später in seinen biographischen Notizen: Ohne Schaden zu leiden an seiner Seele übersteht Max die Wonnen und Greuel der wilhelminischen Erziehungsmethoden in der Seminar-Übungsschule zu Brühl und im Städtischen Gymnasium; ebendort.“
 
Max Ernst erhielt die Note gut”
 
Am 11. März 1910 wird ihm das Abiturzeugnis ausgestellt, dessen erste Seite hier zu sehen ist, während die beiden folgenden Seiten der archivierten Abschrift als Leihgabe des Gymnasiums im Max Ernst Museum aufgeschlagen sind. Das städtische Gymnasium geht aus dem in der Comesstraße gelegenen Progymnasium hervor; 1902 wird der Neubau in der Friedrichstraße eingeweiht. Im Schuljahr 1909/10 besuchen 268 Schüler das Gymnasium, davon sind 107 aus Brühl; das Schulgeld beträgt für sie 130 Mark. Der damalige Direktor ist Dr. Martin Mertens, der zusammen mit den Oberlehrern Prof. Josef Müller, Prof. Eugen Kösters, Paul Lenkewitz und Prof. Wilhelm Oberle sowie dem Probekandidat Dr. Joseph Heinrichs das Zeugnis unterschrieben hat. Das Lehrerkollegium stellt Max Ernst durchweg die Note gut” aus, lediglich an dem wahlfreien Unterricht in Hebräisch” und Zeichnen” nimmt er nicht teil. Details zu den einzelnen Fächern hat Wolfgang Drösser aus den Jahresberichten notiert: Eugen Kösters ist der Klassenlehrer der Oberprima. Seine Fächer sind Latein und Deutsch, wobei Texte von Horaz, Ovid und Vergil behandelt werden und das Thema des Abiturprüfungsaufsatzes Welchen Gewinn brachte Goethe sein Aufenthalt in Italien? Nach Goethes Italienische Reise“ lautet. Das Fach Grie-chisch vermittelt Wilhelm Oberle; Paul Lenkewitz ist der Lehrer für die modernen Fremdsprachen Französisch und Englisch; in Mathematik und Physik wird die Abiturklasse von Leo van Vliet unterrichtet und der Gymnasialdirektor Martin Mertens ist der Geschichtslehrer. Sein Sohn Heinrich gehört neben Max Ernst zu den 15 Abiturienten des Jahrgangs 1910. Philipp Ernst hat nach dem Ersten Weltkrieg zwei Erinnerungsporträts des Geheimrates angefertigt. Während sich das eine Bildnis heute im Max-Ernst-Gymnasium befindet, ist das andere, fast identische und hier abgebildete Gemälde im Besitz des Enkels von Martin und Caroline Mertens.
 
Dr. Jürgen Pech
 

 

 

Erster offener Themenabend "Kunst-Kitsch-Kultur" im offenen Atelier Brühl

Der erste Themenabend der neuen Brühler Veranstaltungsreihe Kunst-Kitsch-Kultur“, die von der Brühler Künstlerin Gabriele Vorbrodt ins Leben gerufen wurde, war kürzlich dem Thema Tango“ gewidmet.
 
Etwa vierzig Menschen kamen zur ersten dieser bewusst als No-Budget-Reihe“ konzipierten Veranstaltung, bei der neben grundsätzlich freiem Eintritt auch das Mitbringen von Getränken erlaubt ist. Die Autorin Uschi Eva Diebold las aus ihrem unveröffentlichten Roman Wir sind so frei“. Unterstützt und begleitet wurde sie dabei von dem Kölner Bandoneonisten Stephan Langenberg. Das Konzept, die Auszüge ihres Textes immer wieder in einen Dialog mit Live-Musik treten zu lassen, versprach einen spannungsreichen Abend. Die von kleinen Interludien des Bandoneons untermalte Geschichte um die Großstädterin Katharina, die eines Abends unverhofft der Leidenschaft des Tangotanzes verfällt, wurde dabei durch die angestrahlten Tango-Bilder von Gabriele Vorbrodt in ein synergetisches Beziehungsfeld verwoben. So entstand ein Gesamtwerk von Malerei, Text und Musik.
 

 

 

STÖVER OPTIK EXKLUSIV ist 1a-Augenoptiker (ANZEIGE)

Verlagssonderveröffentlichung!

Eine ganz besondere Auszeichnung wurde den beiden Geschäftsführern von STÖVER OPTIK Exklusiv Gernot Creutz (Bild rechts) und Harald Doege (Bild links) zuteil. Das über 50-jährige Brühler Traditionsunternehmen am Markt 17 in Brühl erhielt von Europas größtem Branchen-Informationsdienst MARKT INTERN" die Urkunde 1a Augenoptiker“. Sie wird nur an inhabergeführte Fachgeschäfte verliehen, die überdurchschnittlich viele Kriterien im Hinsicht auf Produktangebot, Außendarstellung, qualifizierte und kundenfreundliche Fachberatung sowie Service erfüllen. Für diese hohen Maßstäbe ist das komplette STÖVER-Team seit vielen Jahren bekannt.
 
Wer sich in diesen Tagen in den Geschäftsräumen von STÖVER OPTIK Exklusiv umgesehen hat, dem ist wahrscheinlich die neue geschmackvolle Ladeneinrichtung aufgefallen. Als einer der größten Anbieter exklusiver Brillen- und Sonnenbrillenmode in Brühl war es an der Zeit, die vielzähligen Designerfassungen noch übersichtlicher und noch kundenfreundlicher zu präsentieren.
 

 
Der Sommer kommt und der Wunsch nach einer neuen Sonnenbrille kann bei STÖVER-Optik Exklusiv auf jeden Fall erfüllt werden.
 

 

 

 

Spieleabend im Brühler Schlosskeller

Am Samstag, 10. Juni, findet ab 17 Uhr wieder ein Spieleabend für Jugendliche und Erwachsene statt. Die Bücherei veranstaltet diesen Abend zusammen mit dem Hürther Spieleverein igrajem” in den Räumen des Brühler Schlosskellers, Kölnstraße 74 (unterhalb des Seniorenwohnheims Wetterstein).
 
Eingeladen sind alle Erwachsenen und Jugendlichen, die Freude an Gesellschaftsspielen haben. Es werden sowohl Klassiker (z. B. Die Siedler von Catan, Uno oder Tabu), aber auch neuere Spiele wie Niagara, Fiese Freunde, fette Feten oder Verflixxt zum Ausprobieren bereitgestellt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein Dazustoßen” zwischen 17 und 24 Uhr ist jederzeit möglich. Der Eintritt ist frei.